7 Monate Winter

Nach über 6 Monaten kann ihn wirklich nicht mehr sehen, den Schnee. Vor allem aber vermisse ich die Sonne.

Dieser Winter war einer der schwierigsten, die ich hier in Norwegen bishet hatte, neben meinem aller ersten Winter hier oben, der ein kleiner Schock war, aber gleichzeitig irgendwie auch ein willkommenes Abenteuer.

Oktober 2019
November 2019
Dezember 2019

Der zweite schlimme Winter war der, in dem unsere Tochter zur Welt kam. Sie kam im November also praktisch zusammen mit dem Winteranfang, wir lebten damals im vierten Stock einer zwar schönen Wohnung, die aber leider über keinen Aufzug verfügte, und noch viel schlimmer, nur über Außentreppen zu erreichen war, die oft wochenlang vereist waren. Deshalb habe ich mich oft nicht mit meinem Baby nach draußen getraut.

Dazu hat unsere Tochter es gehasst im Kinderwagen zu liegen und tragen war bei Glatteis auch keine gute Option. So Begann damals bereits wenige Wochen nach ihrer Geburt unsere Suche nach einem Haus. Was für eine Erleichterung es war, mit einem Baby endlich nur ein Paar Stufen gehen zu müssen um raus zu kommen.

Januar 2020
Februar 2020
März 2020

Dieser Winter war nun wieder etwas speziell, durch die lange Übelkeit, die bereits Ende Dezember begann, konnte ich häufig nicht raus gehen. Dazu die Dunkelheit, ein Kleinkind den ganzen Tag zu hause beschäftigen zu müssen und dann noch die Corona-Krise, gerade als ich morgens endlich wieder die Kraft hatte, sie in den Kindergarten zu bringen. Sicher haben die Schwangerschaftshormone auch noch ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mich hier in den letzten Wochen und Monaten immer weniger wohl gefühlt habe.

Trondheim ist in den letzten 8 Jahren mehr zu einem Zuhause geworden als irgendein anderer Ort es jemals war. Dennoch hatte ich immer Schwierigkeiten mit dem langen Winter. Ich bin kein großer Schneefan. Es war einfach nur ein Abenteuer, dass uns damals hier her führte und wir sind geblieben, weil uns die Natur, die Mentalität der Leute und die Ruhe hier so gut gefallen haben.

April 2020
Mai 2020

Jeden Winter kamen dann wieder Zweifel bei mir auf, die ich einfach mit den Gedanken “ist ja nicht so schlimm, über’s Wetter und die Dunkelheit braucht man sich nicht beschweren, weil man es eh nicht ändern kann.” weg schob. Nein, über’s Wetter braucht man sich nicht beschweren, manchmal beschwert es einen jedoch sehr, besonders, wenn man wochenlang zu hause sitzen muss. So ist in den letzten Wochen der Wunsch in mir gereift, umzuziehen. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, mit Job, Haus, Kind und Baby auf dem Weg, besonders nicht in der jetzigen Krise. Wohin es gehen soll, wissen wir auch noch nicht genau. Irgendwo zwischen Trondheim und Norddeutschland könnte vielleicht unsere mögliche neue Heimat liegen. Wann ein Umzug tatsächlich möglich sein wird, steht allerdings in den Sternen.

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