Der Traum von einer Hütte in Norwegen

Die Norweger haben eine starke Verbindung zur Natur und das spiegelt sich auch darin wider, wie sie Urlaubs machen: Sie bevorzugen oft aktive und naturnahe Erholungsmöglichkeiten. Die Ferien oder auch ein verlängertes Wochenende im eigenen Ferienhaus zu verbringen, in der sogenannte „hytta“, ist deshalb äußerst beliebt in Norwegen.

Das Norwegische Statistikamt „SSB“ (Statistisk sentralbyrå ) veröffentlicht regelmäßig Daten zu Freizeitimmobilien, demnach gibt es in Norwegen ungefähr 500.000 registrierte Ferienhäuser und Hütten. Das Hüttendasein ist in der norwegischen Gesellschaft tief verwurzelt. Besonders beliebt sind sie für Wochenendausflüge und Ferien, sowohl im Sommer als auch im Winter. Die norwegischen Hütten liegen nämlich häufig in der Nähe von Wander- oder Skigebieten. Laut der norwegischen Nachrichtenagentur NRK (Norsk Rikskringkasting), die sich auf Zahlen des norwegischen Institutes für Naturforschung beruft, hat ca. 40 % der norwegischen Bevölkerung Zugang zu einer eigenen Hütte. Wer keine eigene Hütte besitzt, kann auch für einzelne Urlaube Hütten mieten (z.B. über Finn.no oder Airbnb).

Viele Hütten befinden sich in abgelegenen, ruhigen Gegenden, entweder in der Nähe von Seen, am Meer oder in den Bergen. Ein Hüttenurlaub bedeutet für die Meisten Entschleunigung und die Natur zu genießen. Die Norweger sind ein naturverbundenes Volk und lieben Outdoor-Aktivitäten wie Kajakfahren, Angeln und Radfahren, Wandern oder Skifahren im Winter.

Die norwegische Urlaubskultur ist also stark von Naturverbundenheit und Aktivität geprägt. Dabei haben Hütten oft eine lange Familiengeschichte, und es ist üblich, dass sie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Viele Norweger erben also ihre Hütten von ihren Eltern oder Großeltern. Ein großer Teil der Norweger kauft aber auch seine Hütten, entweder neu gebaute oder bereits bestehende. In den letzten Jahrzehnten ist der Hüttenmarkt in Norwegen stark gewachsen. Besonders beliebte Regionen, wie die Fjordlandschaften, Bergregionen oder Gebiete entlang der Küste, können sehr gefragt und dementsprechend teuer sein. Einige Norweger bauen ihre Hütten auch selbst, besonders wenn sie ein Grundstück in einer geeigneten Gegend besitzen. Das Selbstbauen ist jedoch seltener geworden, da viele neue Hütten heute in gut erschlossenen Feriengebieten errichtet werden, wo die Erschließung durch professionelle Baufirmen erfolgt.

Alternative: Hütten mieten

Auch wenn der Besitz einer Hütte relativ weit verbreitet ist, gibt es auch viele Norweger, die regelmäßig Hütten mieten oder pachten, besonders wenn sie nur gelegentlich einen Hüttenurlaub planen. In Norwegen gibt es eine gut ausgebaute Infrastruktur für das Mieten von Hütten, sowohl privat (z.B. über Finn.no oder Airbnb) als auch durch Organisationen wie den Norwegischen Wanderverein DNT (Den Norske Turistforening), der zahlreiche Hütten in Wandergebieten betreibt. Über diesen Wanderverein bekommen die Mitgliedern Zugang zu einem Netz von etwa 550 Hütten in ganz Norwegen, die sich oft in abgelegenen Berg- oder Wanderregionen befinden. Laut DNT sind die Hütten in ländlichen Gebieten, besonders in den Bergen und entlang der Küste, sehr populär und ein zentraler Bestandteil der norwegischen Kultur.

Der norwegische Traum ist auch für Ausländer möglich

Wusstest du, dass man, anders als in Dänemark z.B., auch ein Ferienhaus in Norwegen kaufen darf, wenn man seinen Wohnsitz in einem anderen Land hat? Norwegen hat einen sehr liberalen Immobilienmarkt, d. h. Ausländer können relativ problemlos Immobilien erwerben. Du benötigst keine besondere Genehmigung, um als Ausländer eine Immobilie zu kaufen, dies gilt sowohl für reguläre Wohnhäuser als auch für Ferienhäuser oder Hütten.

Wichtig ist dabei aber, folgende Punkte zu beachten:

Finanzierung: Die Finanzierung muss gesichert, bevor du auf eine Immobilie bietest.

Gebühren: Neben dem Kaufpreis fallen beim Immobilienkauf auch Gebühren an.

Begrenzter Aufenthalt: Hütten sind idR nicht zum dauerhaften Wohnen zugelassen (es gibt aber Ausnahmen).

Grundsteuern: Je nach Kommune muss man Grundsteuern für Ferienhäuser zahlen.

Zustand und Zugänglichkeit: Viele Hütten befinden sich in abgelegenen Gebieten, die mit dem Auto schwierig zugänglich oder gar nur mit dem Boot zu erreichen sind. Auch bei der Ausstattung gibt es große Unterschiede, es gibt top moderne Hütten mit neuer Einbauküche und andere, die nur über ein Plumpsklo verfügen und kein fließend Wasser haben.

Mehr Infos und Tipps, worauf man bei einem Immobilienkauf in Norwegen achten sollte, bekommst du in meinem e-book Auswanderer-Guide. https://fjordliebe.com/e-book-auswanderer-guide/

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kauf einer Hütte in Norwegen für Deutsche rechtlich unkompliziert ist. Die größten Herausforderungen liegen eher in der Finanzierung, der Standortwahl und eventuell in den höheren Immobilienpreisen in beliebten Ferienregionen. Wer sich den Traum von einem Ferienhaus in Norwegen erfüllt, der profitiert auch vom sogenannten „Allemannsretten“ (Jedermannsrecht), das bedeutet, dass die Natur fast überall frei zugänglich ist. Als Hüttenbesitzer kannst du also idR in der Umgebung deiner Hütte die Natur genießen, sei es zum Wandern, Angeln oder Skifahren.

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