Wir verlassen Trondheim nach 14 Jahren

Der August 2025 brachte uns vor allem eins: Klarheit. Seit mindestens fünf Jahren spukte nämlich immer wieder die Frage in meinem Kopf herum, ob wir Trondheim irgendwann verlassen und noch ein Mal einen Neuanfang als Familie wagen sollten. Immer wieder sprachen mein Mann und ich über das Thema, doch so wirklich wussten wir nicht, wohin es gehen sollte und diese Unsicherheit ließ mich immer wieder zögern und denken, dass wir einfach mit dem zufrieden sein sollten, was wir hier haben. Kurz gesagt war es die Angst vor Veränderung, die mich zurück hielt.

Warum weg ziehen?

Unsere Gründe sind sehr persönlich. Wir lieben Trondheim, die Stadt hat eine angenehme Größe und eine wundervolle Landschaft um sich herum, aber wir sind mittlerweile an einem Punkt in unserem Leben, wo wir uns andere Gedanken machen. Unsere Mütter werden nicht jünger und können uns nur noch selten besuchen kommen. Die Flugzeiten nach Trondheim sind lang und anstrengend. Von Oslo aus ist es auch für uns deutlich einfacher unsere Familien öfter zu besuchen, was natürlich auch unsere Kinder sehr freuen würde. Außerdem erhoffen wir uns mehr Abwechslung. In Trondheim ist es eher schwierig, übers Wochenende mal wegzufahren, da die Fahrzeiten in die nächst größeren Städte mehrere Stunden betragen. Darüber hinaus würde ich mich auch über ein stabileres Klima freuen. Unsere Gründe sind individuell und sicher nicht von jedem nachvollziehbar, aber für uns sind das alles gute Gründe, die für einen Umzug sprechen.

Wo geht es hin?

Eigentlich überlegten wir schon seit Jahren, weiter in den Süden Norwegens zu ziehen. So richtig wuchs der Wunsch aber diesen Frühling. Deshalb nutzten wir auch die Feiertage im Mai, um Fredrikstad zu besuchen und herauszufinden, wie es mir dort heuschnupfentechnisch geht. Vor vier Jahren waren wir schon ein Mal an diesem Punkt. Wir fuhren mit unserer damals 4jährogen Tochter und unserem 7 Monate alten Baby über Lillehammer und Hamar bis nach Fredrikstad, auf der Suche nach einem  möglichen neuen Zuhause. Dort ging es mir aber leider gar nicht gut und ich hatte so starke allergische Reaktionen, wie ich sie nur von früher aus Deutschland kannte. Für mich war das damals ein Zeichen, dass wir nicht umziehen sollten und so kauften wir kurz darauf unser Einfamilienhaus in Trondheim. Doch der Wunsch, näher an meiner Familie zu wohnen, schlummerte weiter in mir. 

So wagten wir uns dieses Jahr noch ein Mal im Mai nach Fredrikstad und dieses Mal ging es mir super. Vielleicht lag es daran, dass ich damals noch gestillt hatte und ein großes Schlafdefizit hatte, oder das Schwarzkümmelöl, welches ich jetzt regelmäßig einnehme, wirkt tatsächlich Wunder, oder es war einfach Zufall. Jedenfalls stand für uns damit fest, dass wir doch umziehen könnten und wir begannen zu planen. Ende Juli bekamen wir das OK vom Arbeitgeber, dass mein Mann ins Oslo-Büro wechseln darf. Nach und nach hat sich diesen Sommer alles ergeben, sogar die Haussuche. Es fühlt sich gut und richtig an, dass wir endlich eine Entscheidung getroffen und damit Klarheit erlangt haben und manchmal frage ich mich nun, warum mir das in den letzten Jahren so unmöglich erschien. Gibt es eine Entscheidung, die ihr schon länger vor euch herschiebt?

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