Tipps gegen den Winterblues – aus Norwegen

Seit über 13 Jahren ist Norwegen nun schon mein Zuhause und ich habe seit unserem Umzug jeden Winter hier verbracht. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich den Winter mal besser und mal weniger gut überstanden habe. Dieses Jahr war ich aber fest entschlossen, dass ich mich nicht von der Dunkelheit runter ziehen lassen wollte. Deshalb habe ich schon im Spätsommer begonnen, neue Routinen zu etablieren um mich bestmöglich auf die kürzer werdenden Tage vorzubereiten. Alle nachfolgenden Punkte tragen dazu bei, dass ich mich diesen Winter tatsächlich so gut fühle wie noch nie. Hier kommen also die Punkte, die mir persönlich am meisten helfen die dunkle Jahreszeit zu überstehen:

1. Eine Tageslichtlampe

Im Winter 2023 haben wir uns endlich eine Tageslichtlampe angeschafft und sind immer noch sehr zufrieden mit unserem Modell von Beurer. Tageslichtlampen sind spezielle Lampen, die künstliches Licht erzeugen, das dem natürlichen Tageslicht ähnelt. Sie haben in der Regel eine Farbtemperatur von etwa 5.500 bis 6.500 Kelvin und ein breites Lichtspektrum. Tageslichtlampen werden häufig verwendet, um die Helligkeit und Farbtemperatur des Sonnenlichts nachzuahmen, insbesondere in Innenräumen ohne ausreichendes Tageslicht. Diese Lichttherapielampen können in der dunklen Jahreszeit (Herbst und Winter) zur Behandlung von saisonalen Depressionen eingesetzt werden. Wir haben die TL90 von Beurer (affiliate link) mit einer Lichtstärke von 10.000 Lux. Der Hersteller empfiehlt, dass man sich direkt mit dem Gesicht vor den Leuchtschirm setzt und dabei einen Abstand von 20 bis 60 cm einhält. Wir benutzen unsere Tageslichtlampe meist nur als Aufheller in der Ecke, wo wir gerade zusammen sitzen und spielen. Wir machen sie immer morgens und nachmittags an, wenn es draußen dunkel ist.

2. Ausgewogene Ernährung

Seit dem vergangenen Sommer achte ich verstärkt auf eine vitaminereiche Ernährung. Nach Jahren des Zögerns habe ich mir endlich einen Slow Juicer gekauft und nun bereiten wir regelmäßig frische Frucht-und Gemüsesäfte zu (z.B. mit Sellerie, Garantapfel, Äpfeln, Orangen, Trauben, Gurke und Karotte) zu. Daneben habe ich auch wieder häufiger grüne Smoothies als Zwischenmahlzeit in meine Ernährung integriert (gern mit Avocado, Banane, Spinat und oder Grünkohl, Kefir oder Buttermilch, manchmal auch Pflanzenmilch und Proteinpulver). Das sättigt und gibt mir die nötige Energie. Generell achte ich darauf, dass ich statt wie früher vor allem auf Getreideprodukte und damit Kohlenhydrate zu setzen, mehr Proteine (z.B. in Form von Joghurt, Eiern oder Fisch) zu mir nehme.

3. Die tägliche Dosis Tageslicht

Wenn ich kann, versuche ich, in der Mittagszeit rauszugehen, um Tageslicht zu tanken. Die Sonne steht bei uns im Winter so tief, dass man sie nur selten im Gesicht spürt, nämlich nur dann, wenn man auf einer Erhöhung steht. Wärmen tut die Sonne leider auch nicht. Trotzdem ist es so wichtig, täglich das Tageslicht zu sehen. Als ich früher noch von 8 bis 16 Uhr im Büro saß, war das schwierig. Da habe ich wenigstens ab und zu versucht, in der Mittagspause eine Runde spazieren zu gehen.

4. In Bewegung bleiben

Ich versuche, weiterhin aktiv zu bleiben und mich viel an der frischen Luft zu bewegen. Überraschenderweise fällt das bei uns im Winter gar nicht so schwer, zwischen Kinderwagen durch den Schnee schieben und Kinder auf dem Schlitten durch den Wald ziehen, erledigen wir auch im Winter die meisten Einkäufe zu Fuß. Am Wochenende versuchen wir in die Natur zu gehen, zum Rodeln, Langlaufen, oder im Wald zu spielen.

5. Nahrungsergänzungsmittel

Omega-3 und Vitamin D3 nehme ich das ganze Jahr über ein. Da bei mir zusätzlich zum Vitamin D – Mangel auch ein Eisenmangel festgestellt wurde, nehme ich zusätzlich jeden Tag Eisen in Tablettenform ein. Erst seit ich das tue, bin ich nicht mehr so müde am Nachmittag. Das soll aber keine generelle Empfehlung sein, lasst bitte bei eurem Arzt einen Bluttest machen, falls ihr mit andauernder Müdigkeit und Abgeschlagenheit zu kämpfen habt.

6. Die richtige Kleidung um warm und trocken zu bleiben

Wer bei Wind und Wetter rausgeht, sollte auch die richtige Kleidung tragen, denn nur dann fühlt man sich wohl dabei. Das fängt schon bei der richtigen Unterwäsche an, da setze ich auf lange Unterwäsche aus Merinowolle (z.B. diese hier von Astrid Wild). Die zweite Lage ist abhängig von der Temperatur, wenn es besonders kalt ist, dann ziehe ich eine weitere Wollhose und einen Wollpullover oder eine Wollfleecejacke drüber. Wenn es milder ist, dann trage ich nur einen „normalen“ Pulli und ziehe die Outdoorhose direkt über die Wollunterhose. Eine Jacke, die vor Wind und Nässe schützt ist natürlich auch sehr wichtig, um nicht zu frieren. Dazu empfehle ich warme wasserabweisende Stiefel. An den meisten Tagen benutze ich Spikes, weil der Boden teilweise vereist ist.

7. Winterurlaub im Süden

Letztes Jahr haben wir unseren ersten Winterurlaub im Süden verbracht und verstehen jetzt endlich, warum es so beliebt bei den Norwegern ist, im Winter in ein südliches Land zu reisen. Wir mögen die Hitze im Sommer ohnehin nicht so gern und reisen deshalb lieber im Winter in den Süden. Die Sonne tut sehr gut und man kann gut Energie für die restliche dunkle Jahreszeit tanken.

8. Gute Schlafroutinen

Guter Schlaf ist so wichtig für unsere Regeneration und wird leider häufig vernachlässigt. Als Mama von zwei kleinen Kindern hatte ich in den letzten Jahren kaum eine Nacht ohne Unterbrechung. Dieses Jahr sehe ich langsam das Licht am Ende des Tunnels, die Kinder wachen seltener auf und ich kann länger am Stück schlafen. Nun merke ich deutlich, wie gut mir das gut. Wir achten auf eine gute Schlafroutine und gehen alle frühzeitig und immer zur selben Zeit ins Bett. Dadurch geht es uns allen besser und wir haben morgens mehr Energie. Bei uns werden spätestens um 19:00 Uhr alle technischen Geräte abgeschalten. Das gilt auch für mein Handy, welches über Nacht im Wohnzimmer liegen bleibt, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme, noch einen Blick darauf zu werfen. Außerdem dimmen wir abends die Lichter. Das bedeutet, dass unsere Tageslichtlampe bis spätestens 17 Uhr leuchtet und wir danach zu gedämpftem Licht über gehen. Wir versuchen die Kinder um 20 Uhr ins Bett zu bringen, dort wird dann meist noch gelesen, erzählt und gekuschelt und auch ich schlafe idR spätestens um 21 Uhr ein.

inSeit ich die hier genannten Punkte beherzige, habe ich mehr Energie und bin seltener krank. Vielleicht kann der ein oder andere Tipp auch für euch hilfreich sein und die dunkle Jahreszeit besser zu überstehen.

Habt ihr noch mehr Tipps, wie man gut durch den Winter kommen kann?

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